Dienstag, 21. August 2018

USA vs. Deutschland - Welche Unterschiede existieren?

Viele kennen den sogenannten Kulturschock, wenn sie das erste Mal in die USA reisen und dort für längere Zeit wohnen. Ich kann mich noch ganz genau erinnern, wie ich im Kopf Listen voller Dinge erstellte, die sich von Deutschland unterschieden. 
Als ich das erste Mal für ein Jahr in die USA ging, fand ich das Wort Kulturschock etwas übertrieben, stellte aber bald fest, dass es ihn wirklich gibt. Den Prozess von "alles cool", bis "ich will nach Hause" und "hey es ist doch nicht so Schlimm" ordnete ich also damals unter Kulturschock ein. Durch spätere Recherchen fand ich allerdings heraus, dass man den Kulturschock etwas mindern kann, indem man sich vorher informiert, welche kulturellen Unterschiede das Land, indem man leben möchte, mit sich bringt. 

Deswegen dachte ich mir, dass ich allen neuen Au Pairs und allen, die es interessiert, die (kulturellen) Unterschiede zwischen Deutschland und USA etwas näher bringe. Diese Punkte sind jedoch Punkte, die meinen Freunden und mir auffallen, bzw. unseren Erfahrungen widerspiegeln. Manche können dies als total normal oder als "kenne ich schon" abstempeln, während andere denken "davon habe ich noch nie gehört".

1. Trinkgeld in Restaurants
Als Deutscher versteht man kaum, warum man auf seine, immerhin schon teure Rechnung, noch 15% Trinkgeld geben muss. Allerdings ist dies in den USA üblich und wird als unhöflich angesehen, wenn man nicht mindestens 10% Trinkgeld gibt. Natürlich variiert der Prozentsatz von Staat zu Staat, Standard ist aber 15%. Da viele Amerikaner keinen Mindestlohn bekommen und das Trinkgeld nicht in der Endsumme inbegriffen ist, gehört Trinkgeld einfach zu den Rechnungen dazu. Daran muss man sich erstmal gewöhnen.


2. Fast Food und Essen
Warum nehmen (alle) Au Pairs so extrem viel zu? Bekommt man ein Abendessen für $5 und wird es innerhalb von 5 Minuten serviert, kann man sich diese Frage selbst beantworten. Alles ist bunt und neu und so toll und man muss es doch unbedingt probieren. Als ich mein Essen in der Cheesecake Factory online nachgeschaut hab, kam mir das Essen gleich wieder hoch. Nudeln mit Tomatensoße und Käse hatten 1,300 Kalorien. Ein Stück Cheesecake hatte knapp 1,800 Kalorien. Woher kommen diese ganzen Kalorien? Knallt man eine Tonne Butter und eine Tonne Öl an alles heran, ergeben diese Berechnungen Sinn. Versucht man sich gesund zu ernähren, findet man schnell heraus, dass dies teuer ist. Obst und Gemüse sind sehr teuer. Bio Lebensmittel, die in Deutschland schon teuer sind, sind hier noch teurer. Klar, dass viele Amerikaner zu Fast Food greifen.


3. Öffnungszeiten
24/7 ist in Amerika ein großer Begriff. Er beinhaltet das Shoppen 24 Stunden lang, 7 Tage die Woche. Willst du an einem Wochentag um 23 Uhr in den Supermarkt? Kein Problem. Sogar sonntags haben alle Geschäfte auf. Geld ausgeben wird einem echt leicht gemacht. 

4. Coupons

Ich habe in meinem Leben noch nie so viele Coupons bekommen/gesehen, wie in den USA. Hier wird man mit Angeboten gelockt, die sehr reizend klingen. "Buy two get one free" oder statt $2,79 kosten Müsliriegel nur noch $0,99, man muss jedoch vier Packungen kaufen, damit dieser Deal gültig wird. Hätte man diese Dinge ohne Coupon gekauft? Wahrscheinlich nicht, aber dies schreckt niemanden davor ab unnötige Ware trotzdem zu kaufen. Auch Restaurants locken mit Angeboten, wie Kinder Essen am Dienstag umsonst, wenn ein Erwachsener isst. Eigentlich ganz okay, aber wenn man mit einer Gastfamilie zusammen lebt, die so sehr fixiert darauf ist, macht das alles keinen Spaß mehr. Jede Woche wird sich auf die Suche nach Coupons begeben und bei den Wörtern  "for free" stehen Amerikaner als Erste in der Schlange.


5. Cash vs. Credit Card
Niemand trägt Bargeld mit sich herum. Alles wird mit Kreditkarte bezahlt, denn "Bezahlen mit Kreditkarte ab einen Mindesteinkauf von 10€" gibt es hier nicht. Kauft man Kaugummis für $2, zieht man einfach seine Kreditkarte durch das Gerät. Gibt es jedoch Stände oder Fotoautomaten, die nur Bargeld wollen, ist man schnell aufgeschmissen. 


6. Steuern
Geht man in einen Laden und sieht eine Jacke für $29,99 und geht an die Kasse und muss $33 zahlen, wundert man sich schon, woher die extra paar Dollar herkommen. Leider steht nirgendwo der Endpreis drauf. Den kann man sich selber ausrechnen. Also Preis der Jacke + Steuern = Endpreis. Natürlich hängt auch der Prozentsatz vom Staat ab. Louisiana nimmt 10%, Alaska nur 1,6% und  in Boston gibt es keine Steuern auf Klamotten unter $175. 

7. Kleidungsstil
Amerikaner tragen was sie wollen, wie sie es wollen und das mit so einem Selbstbewusstsein, dass ich manchmal schlucken muss. Argwöhnisch beäugt oder gelästert wird nicht, jeder wird akzeptiert. Casual ist angesagt, außer man muss sich beruflich oder bei Restaurantbesuchen eleganter anziehen. Man gewöhnt sich an diesen Kleidungsstil und kommt schnell in Versuchung mit Leggins oder Pyjamahose etc. auf die Straße zu gehen, da es keinen interessiert, wie man rumläuft. Natürlich gibt es auch Amerikaner, vermehrt in Städten, die sehr Wert auf ihr Äußeres legen und mit diesem Post verletzt wären. 

8. Auto fahren/Mobilität 
Amerikaner lieben ihre (XXL) Autos. Bus oder Bahn sind Fremdwörter. Ich komme ohne mein Auto nirgendwo hin, da leider, wie gesagt, kein Bus oder keine Bahn fährt. Gehsteige existieren kaum und mit dem Fahrrad fährt auch kaum einer. Da man schon für knappe $20 einen Führerschein bekommt, fahren die Amerikaner auch dementsprechend schlecht. Chaos pur ist angesagt, denn den Blinker gibt es komischerweise auch nicht. "Links überholen", "ganz links fährt der Schnellste" und "rechts vor links" gibt es nicht. Manchmal fühlt es sich so an, als würde es heimlich einen Wettbewerb geben, wer das kaputteste Auto hat. Fehlt der rechte Spiegel? Kein Problem, Auto fährt ja. Dellen und eingedrückte Türen kommen auch oft vor. Wird damit weitergefahren? JA! 

9. Häuser in den USA
Häuser in den USA sind RIESIG!!!! Wer Geld hat, zeigt dies auch mit seinem Anwesen. Manchmal fährt man hunderte von Metern, bevor das Grundstück endlich endet. Alarmanlage und Kameras inklusive. Die Einrichtung unterscheidet sich auch von der Deutschen, da die meisten ein zweites Wohnzimmer besitzen, wo nur eine Couch steht. Auch besitzen die meisten Familien eine Couch im Wohnzimmer, wo vielleicht 3 Leute Platz haben, bei einer 5-köpfigen Familie. Außerdem besitzt fast jedes Schlafzimmer ein Badezimmer, dass entweder zwei Räume verbindet oder an einen Raum angehängt wird. Jedes Haus besitzt ein "Master Bedroom", welches das größte Schlafzimmer im gesamten Haus ist und ein riesiges Badezimmer besitzt.

10. Haustiere
Haustiere haben hier eine etwas andere Bedeutung, als in Deutschland. Wer hier ein Haustier besitzt, kümmert sich nicht gleich automatisch darum. Meine Gastfamilie besitzt einen Hund und weiter als in den Garten kommt er leider nicht. Gassi gehen ist hier ein Fremdbegriff, denn man kann doch so schön die Tür aufmachen und die Hunde in den Garten lassen. Wenn ich das mit dem Hund meines Papas vergleiche, welcher mehrmals am Tag über lange Strecken spazieren geht, finde ich das hier sehr traurig.  

11. Höflichkeit
Amerikaner legen sehr Wert auf Höflichkeit. Ein "Please", "Thank you" "Yes/No Sir/M'am" "Your Welcome" hört man sehr oft und dies wird auch erwartet. Wenn man an jemanden vorbei gehen möchte, sagt man "Excuse me", auch wenn dieser jemand 5 Meter weit entfernt steht. "Oh my God" wird hier nicht gesagt, anstatt sagt man "Oh my Gosh". Die Floskel "How are you?" wird zur Begrüßung verwendet und Amerikaner erwarten nicht, dass du ihnen dein Herz ausschüttest. Ein ganz einfaches "I am fine, thanks, how are you?" reicht aus. 

12. Pünktlichkeit 
Pünktlichkeit wird hier etwas überbewertet. Wenn du in Deutschland sagst, dass du dich um 15 Uhr triffst, triffst du dich um 15 Uhr. Sehr oft kommt es auch vor, dass Leute zu früh kommen. Wer nur 5 min zu spät kommt, schreibt um 14:55 Uhr eine SMS, dass er zu spät sein wird und es ihm leid tut. 
Meine Gasteltern kommen öfters mal zu spät. Es kam schon mehrmals in der Woche vor, dass sie zu spät waren und manchmal auch mehr als eine Stunde. So lange sie sich entschuldigen oder mich anrufen und sagen, dass sie zu spät sind, habe ich kein Problem damit. Meistens wird jedoch nichts gesagt und ein "Sorry" kommt auch nicht. Angesprochen habe ich das Problem. Ich sagte ihnen, dass ich das echt respektlos finde und man das in Deutschland einfach nicht so handhabt. Meine Gastmutter war echt geschockt, dass ich mich verletzt gefühlt habe. Meinen inneren Drang nach Pünktlichkeit werde ich wohl oder übel der amerikanischen Pünktlichkeit anpassen müssen.  

13. Hilfsbereitschaft
Was mir sofort aufgefallen ist, ist die Hilfsbereitschaft der Amerikaner. Ich weiß noch ganz genau, dass ich in New York mit einer Karte herumlief und mich ein paar Leute fragten, ob ich Hilfe brauche. Als meine Nachbarin operiert wurde, bereitete meine Gastmutter einen Truthahn vor und brachte ihn ihr. Auch bei Janas Gasteltern, bäckt die Mutter für eine Freundin, weil diese operiert wird. Geholfen wird gerne und viel. 

14. Kindererziehung
Was ich hier als Au Pair mitbekommen habe, unterscheidet sich etwas mit der Erziehung in Deutschland. Da die Deutschen sehr direkt sind, sagen wir den Kindern, wenn sie etwas falsch machen oder erwarten, dass wir etwas für sie tun. Wenn z.B. ein achtjähriges Kind seine Mutter fragt, ob sie seine Schnürsenkel schnüren kann oder seinen Schulranzen tragen kann, kommt öfter mal ein "Wie alt bist du denn?". In Amerika wird das alles nicht so eng gesehen, jedoch kann man mit dem Kind nicht so reden. 
Das Kind will gerade spielen, obwohl Abendessen fertig ist? Warum nicht? Oder nach der Schule nicht gleich Hausaufgaben machen? Kein Problem, denn hier regiert das Kind. Verwöhnt sind sie auch, denn Geschenke werden hier oft gemacht. Konsequenzen gibt es kaum. Kinderparadies? Womöglich. Allerdings hört dieses Paradies bei dem Thema Sicherheit auf. Denn alleine im Garten können Kinder nicht spielen, das ist zu gefährlich. Alleine von der Bushaltestelle, die 100 Meter von zu Hause entfernt ist, nach Hause laufen? Auch zu gefährlich, denn es könnte ja was passieren. Dass ich mit 6 Jahren alleine zur Schule gelaufen bin, alleine Bus gefahren bin und alleine zum Sport bin, wäre hier unmöglich. Alleine beschäftigen auch, denn dafür hat man ja ein Au Pair. Dass ich mich für 3 Stunden alleine mit Playmobil oder Barbie beschäftigt habe, wäre für ein amerikanisches Kind undenkbar. Wer jetzt schluckt und denkt, warum ich Au Pair bin? Es sind nicht alle so und auf uns Au Pairs hören die Kinder meistens sehr gut. Ab und zu muss sich meine Große auch mal anhören, dass ich denke, dass sie alt genug ist, um ihre Schuhe selber auszuziehen, aber ansonsten respektiere ich die Regeln meiner Gasteltern, denn immerhin sind dies nicht meine Kinder.  

15. Prüde
Amerikaner kann man schon als etwas prüde bezeichnen. Kleine Kinder rennen nie nackt herum, selbst beim Schwimmen wird beim Umziehen ein Handtuch um das Kind gelegt, damit man auch ja nichts sehen kann. Verständlich wird es bei älteren Kindern, aber ich durfte immer als Kleinkind im Garten meiner Oma nackt herumrennen und hab das auch genossen. Hier wird es als Tabu Thema bezeichnet. Selbst im Fernseher darf man Babys nicht nackt zeigen. 

16. Geburtstage 
Ich hatte mich eigentlich sehr auf meinen Geburtstag gefreut, da es mein 20. war und das für mich etwas Besonderes ist. Leider wird in Amerika Weihnachten und andere Feiertage größer geschrieben. Zwar bekam ich ein Geschenk von meinen Gasteltern (was manche meiner Freunde nicht mal bekamen), aber die ganze Stimmung war total anders. Einen Kuchen/eine Torte gab es nicht. Bei meiner Kleinen gab es eine riesige Torte zu ihrem 5. Geburtstag, bei meiner großen gab es nicht mal einen Kuchen. Wie hier entschieden wird, wer sich was würdig ergibt, macht für mich keinen Sinn. Bei mir zu Hause gab es morgens immer ein großes Frühstuck, meine Geschenke wurden geöffnet. Mittags gab es meistens Kuchen und es wird hauptsächlich mit der Familie gefeiert. Am Wochenende feierte ich dann meistens mit meinen Freunden. 

17. Arzt
Zum Arzt gehen kostet sehr viel. Hast du keine gute Krankenversicherung, musst du alles selber zahlen. Hast du jedoch eine gute Krankenversicherung ist sie nie gut genug. Sind die Kinder krank, werden sie mit Medikamenten vollgestopft, weil ein Arzt zu viel kostet. Da fühlt man sich fast, wie in einem Entwicklungsland, wo ärztliche Behandlung ein Privileg ist, dass sich kaum jemand leisten kann. Jeder überlegt es sich zehn Mal, ob es sich wirklich lohnt, zum Arzt zu gehen. 

18. Medizin
Meine Kinder schockten mich, als sie eines Morgens zu mir meinten: "Can we have our gummies?". Die Antwort war natürlich nein, da Gummibärchen zum Frühstück ein absolutes No-Go sind. Als sie jedoch auf den Schrank zeigten, fand ich Vitamin Gummibärchen für Kinder. In den USA gibt es für alles Gummibärchen. Sei es du hast Vitamin Mangel oder Verdauungsprobleme. Willst du schöneres Haar und schneller wachsende Nägel? Kein Problem, die Gummibärchen gibt es auch. Als Frau darfst du natürlich auch nur die speziellen Gummibärchen für Frauen essen, die schön mit rosa verziert sind. 
Mit Medikamenten wird hier umgegangen, wie mit Gummibärchen. Lara und Janas Kinder bekamen jeden Morgen ihre 15 Pillen, damit sie auch ja keine Defizite haben. Gegen ADHS wird dir auch jede mögliche Pille angedreht. Meine Kinder bekommen Melatonin, wenn sie mal nicht schlafen können. Auf der Verpackung steht zwar, dass niemand unter 16 Jahren Melatonin zu sich nehmen sollte, aber das stört hier niemanden. Ibuprofen kannst du im 1000er Pack für $11 kaufen und sonst gibt es auch sehr viele frei verkäufliche Medikamente, die man in Deutschland nicht bekommt, weshalb die meisten Leute nicht zum Arzt gehen. 

19. Kirche
Die Kirche ist meiner Meinung nach größer und moderner, als in Deutschland. Leider war ich nicht so oft in einer Kirche in Deutschland, dass ich dies beurteilen kann, aber eine Live Übertragung mit Vorband kann ich mir schlecht in Deutschland in einer Kirche vorstellen. 


20. Friedhöfe
Sind komischerweise offen und für jeden erreichbar. Einen Zaun gibt es nicht und meistens sieht man 5 Meter weiter einen Supermarkt, eine Tankstelle oder ein Wohnhaus. Auch gibt es keine wirkliche Anordnung und kein Blumenbeet, welches man erhalten muss. 

21. Werbung
Jeder kennt das doch: man möchte an einem Freitagabend einen schönen Film gucken, schaltet den Fernseher an und .. WERBUNG. Leider kann ich euch nur enttäuschen, da Werbung groß geschrieben wird in Amerika. Schaue ich einen Film, habe ich mindestens 6 Mal (wenn nicht sogar mehr) Werbung, die 5 Minuten lang geht. Amerikaner nehmen sehr viel auf, verständlich, da man dann die Werbung einfach nicht anschauen muss. 

22. Zensur im Radio, Fernseher etc.
Ist euch das auch schon mal passiert? Radio an, toller Song läuft, ihr singt mit, höchste Lautstärke und auf einmal kommt ein *piep* statt Wörter wie: F*ck, Sh*t, B*tch. Natürlich ist das schöner für Kinder, aber komisch schon, wenn man die Normalversion kennt und laut mitsingt. Im Fernseher gilt das Gleiche: Wörter werden mit einem *piep* überspielt. 


23. Patriotismus
Amerikaner lieben ihr Land. Die USA sind ihr Mittelpunkt und die Welt da draußen existiert nicht wirklich. Medien berichten nur über die USA, Probleme in anderen Ländern werden nicht angesprochen. Vor fast jedem Haus kann man die Flagge sehen. Sie sind in allem die Weltbesten, auch wenn die Welt nicht mitspielen darf. Weltgrößte Dinge haben sie auch. Beste Schule der Welt? Ja. Ihr merkt so langsam, was ich meine. Die Flagge wird hier auch sehr geheiligt. Man darf nicht auf sie treten, sie nicht zerstören, nicht auf ihr schreiben und sie nicht einfach so falten. Für das Falten gibt es nämlich eine besondere Technik. 

24. Polizei
Man sollte immer Respekt gegenüber der Polizei haben, jedoch wird das hier etwas strenger genommen. Wirst du angehalten, gibt es bestimmte Regeln, die du befolgen solltest. (Fenster runter, Motor aus, Schlüssel vor dir auf die Ablage, beide Hände ans Steuer) Lara wurde ein Mal von der Polizei angehalten, weil ihr Licht über dem Kennzeichen nicht ging. Sie wusste nicht wirklich, was sie machen sollte und stieg aus. Der Officer schrie sie dann an, dass sie wieder in ihr Auto einsteigen soll. Zum Glück passierte nichts Schlimmeres. Auch nehmen Polizisten viel öfter von ihren Waffen Gebrauch, als deutsche Polizisten. Mehrmals in der Woche kann man in den Medien lesen, dass jemand erschossen oder angeschossen wurde. 

25. Waffen

Ein sehr kritisches Thema: die Waffen. Im Grundgesetz steht, dass jeder eine Waffe besitzen darf, da es zur Selbstverteidigung dient. In Deutschland dürfen nur geprüfte Leute, wie Jäger etc. Waffen besitzen. Ich bin zwar noch nie jemanden begegnet, der eine Waffe mit sich trägt, allerdings gibt es ein paar Bundesstaaten, die das öffentliche Tragen einer Waffe erlauben. Obama führte vor ein paar Jahren mal ein Gesetz ein, dass jedem psychisch kranken den Erwerb einer Waffe verbietet, jedoch wurde dies letztes Jahr dank Trump abgeschafft. Friedliches miteinander leben heißt also Waffenbesitz. Dank dieser tollen Waffen sind im Jahr 2018 schon über 8,478 Menschen in den USA gestorben. Amokläufe gab es schon 18. im Jahr 2018. Zum Vergleich: In Deutschland gab es das letzte Mal in München im Jahr 2016 einen Amoklauf, bei dem 10 Menschen ums Leben kamen. 
(Ü-Eier sind in Amerika übriges verboten, wie ihr auf diesem Bild sehen könnt)




26. Alkohol
Das Alter liegt bei 21 und alle fragen sich warum. Mit 14 kann man schon Auto fahren, wenn man abgeschieden lebt, aber erst mit 21 Alkohol trinken. In Bars oder Clubs kommt man meistens auch erst mit 21 rein, da dort Alkohol ausgeschenkt wird und niemand in der Bar kontrollieren will, wie alt man denn ist. 

27. Konzerte
Da ich jetzt schon auf zwei Konzerten war, ist mir etwas aufgefallen, dass mir bei beiden Konzerten über den Weg gelaufen ist. Zum einen kommen viele später und sind die meiste Zeit über am Handy. Zum anderen habe ich das Gefühl, dass Konzerte eine Ausrede zum Trinken sind. Beim Taylor Swift Konzert war eine Frau (Mutter) vor uns, die kaum gerade laufen oder gescheit reden konnte. Beim Beyoncé Konzert waren zwei Mädels hinter mir, die bestimmt noch nicht 21 Jahre alt waren, die total betrunken waren und ihr Bier auf mich schütteten. In Deutschland war ich bisher auf einigen Konzerte, wo mir so ein exzessiver Alkoholverbrauch nicht aufgefallen ist. Und wenn, hatten sich die meisten Leute unter Kontrolle. 

28. Klimaanlage
Überall läuft die Klimaanlage!! An sich ja nicht schlimm. Allerdings muss man sich erst dran gewöhnen, denn wenn man draußen 35 Grad hat und in ein Geschäft reinläuft, welches 15 Grad hat, frieren die meisten. Für viele ist dies am Anfang die größte Umstellung, denn in Deutschland findet man so eisige Temperaturen nur im Winter. 

Wer sich jetzt denkt: Puh ganz schön viel, der ist bestimmt nicht alleine. Wenn man ein Jahr in den USA lebt fällt einem viel auf was anders ist. Das muss auch gar nichts Negatives sein, auch wenn man das vielleicht nach diesem Post hier denkt, aber anders ist es dennoch. Viele dieser Dinge, die ich hier gelistet habe, werden euch auch auffallen, manche vielleicht nicht so sehr. 
Ich hoffe, dass ich hiermit den ein oder anderen die Augen etwas öffnen konnte und mehr Einblick in die Kultur und das Leben der Amerikaner geben konnte. 
Bis demnächst,
eure Lara :) 

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