Sonntag, 29. Oktober 2017

Oktober 2017

Falls ihr euch schon immer mal gefragt habt, ob die amerikanischen Krankenhäuser von innen auch so aussehen, wie man es von den Serien (Grey's Anatomy) kennt, dann seid ihr heute hier auf meinem Blog genau richtet. Von Ärzten in Amerika kann ich euch seit dem 2. Oktober einiges erzählen. 

Wer meinen letzten Blogeintrag verfolgt hat, weiß, dass ich mir meinen Meniskus während meines Au Pair Jahres verletzt habe und die Ärzte meinten, dass eine OP ein muss sei. Nach einigem hin und her mit meiner Mutter entschieden wir uns beide, dass es besser wäre, wenn ich in den USA operiert werde, da ein Flug nach Deutschland mich mehr kosten würde und ich auch meine 11 Tage Urlaub verlieren würde. 

Am morgen des 2. Oktobers fuhr ich mit meiner Gastmutter zu einem Krankenhaus, in dem der Arzt arbeitete, der mich operieren sollte. Ich füllte einige Formulare aus und wurde bald von einer Schwester in einem Fahrstuhl nach oben begleitet. Oben angekommen, schickte sie mich in ein kleines Zimmer, in welchem ein Bett stand. Ich sollte mich ausziehen und eine Art Kleid anziehen. Bald lag ich im Bett und verschiedene Krankenschwester kamen vorbei, um zu gucken, ob es mir gut ging. Viele Leute liefen an meinem Zimmer vorbei und ich fühlte mich wie in Grey's Anatomy mit den ganzen Schwestern, die genau dieselbe Kleidung trugen, wie in der Serie. Dieses hübsche Bild von mir entstand, nachdem die Anästhesistin vorbei kam und mir ein paar lustige Sachen spritzte, damit ich mich etwas beruhigte. 


Mein Fazit bis jetzt: Die Drogen in Amerika sind etwas anders, bzw. stärker, als die in Deutschland. Ich fühlte mich nicht nur benebelt, ich fing auch an, benebelte, deutsche Sachen zu sagen. Meine Gastmutter konnte einen Lacher nicht verkneifen und so entstand dann auch das Bild, welches an meine Mutter in Deutschland geschickt wurde. Daumen hoch, um zu signalisieren, dass alles okay ist, obwohl ich echt Angst hatte. 
Mein Chirurg kam vorbei, fragte, ob ich ready sei und schob mich samt Bett in den OP-Saal. Dort fing ich auf einmal an zu zittern und die Schwestern nickten nur und sagten, dass dies ganz normal sei. Dann hoben sie mich hoch und lagerten mich auf ein anderes Bett. Das zittern hörte einfach nicht auf und so langsam fing ich an Panik zu schieben, denn immerhin war das nicht Deutschland und meine Mutter würde nicht nach der OP auf mich warten. Ich kann mich noch erinnern, wie ich anfing zu weinen und die eine Schwester mich in den Arm nahm und sagte, dass alles gut werden würde. Danach schob sie eine Maske auf mein Gesicht und ich schlief ein. Sogar jetzt beim Schreiben überkommt mich ein mulmiges Gefühl, wenn ich davon berichte. 

Aufgewacht bin ich in einem anderen Zimmer, meine Gastmutter neben mir am Bett sitzend, lächelnd. Ich total verwirrt sagte einige komische Dinge und schlief wieder ein. Beim zweiten Aufwachen, sei ich anscheinend noch verwirrter gewesen und fragte, wo ich denn bitte sei. Meine Gastmutter meinte, dass sie etwas Angst vor mir hatte, weil ich so komisch mit meinen Augen geschielt hätte und nicht wirklich ansprechbar gewesen sei. Im Endeffekt kann ich jetzt drüber lachen und mir denken, was für ein Drama ich da bitte geschoben habe. Zum damaligen Zeitpunkt fand meine Gastmutter das aber gar nicht witzig und als die Schwestern mich in einem Rollstuhl raus "kicken" wollten, sagte sie ihnen, ob sie nicht denken, dass ich etwas mehr Zeit bräuchte. Nach Beobachten meines Herzmonitors meinte die eine Krankenschwester, dass es doch wohl besser sei mich noch etwas in Ruhe zu lassen (Mein Herz machte wohl einige große Sprünge). Eine gefühlte Ewigkeit später verließ ich endlich das Krankenhaus und saß hinten auf dem Rücksitz mit meinem Bein auf der Rückbank. In meinem noch nicht ganz wachen Zustand wäre es wohl schlauer gewesen einfach meine Augen zu schließen und nichts zu machen. Ich entschied mich jedoch für die andere Variante und rief meine Mutter an. Nach 2 Minuten sagte sie, dass ich auflegen soll, denn die Wörter, die meinen Mund verließen hätte sie einfach nicht verstanden. Erinnern was ich gesagt hab kann ich mich nicht (ist vielleicht auch besser so).
Zu Hause angekommen legte ich mich unten ins Gästezimmer (da es zu kompliziert war mich hoch in mein Zimmer zu bekommen) und schlief bis zum Abend. Irgendwann mittags kamen meine Kinder ins Zimmer und beobachteten mich. Ich glaube beide konnten zu dem Zeitpunkt nicht wirklich erfassen, was mit mir los war. Heute noch fragen sie, ob ich mir mein Knie nochmal operieren werden lasse. Am nächsten Tag ging es mir schon etwas besser, sodass ich auf oben auf mein Zimmer verlegt wurde. Dank Schmerztabletten waren die Schmerzen gut auszuhalten. 

Jetzt aber mal zu besseren News: Meine Kleine hatte ein paar Tage nach meiner OP Geburtstag und wünschte sich Cake Pops von mir. Fleißig machte ich mich am Tag zuvor (mit frisch operiertem Knie) an die Arbeit und entstanden sind diese kleinen, leckeren, süßen Dinger. Zum Geburtstag schenkte ich ihr ein Buch von Disney. 



Rezept gibt es hier: 




Meine Mutter kam drei Tage nach meiner OP, um mich wieder auf Vordermann zu bringen, damit ich arbeiten gehen konnte. Freigestellt war ich für eine Woche (bezahlt). Ich freute mich riesig, meine Mutter sehen zu können. Natürlich wünschte ich mir dies unter anderem Umständen, aber wenn man in einem fremden Land operiert wird, hat man schon gerne seine Mutter dabei ;) Wir gingen unter anderem zum Another Broken Egg Café und zu dem Swan House von Tribute von Panem. 









Nachdem meine Mama wieder nach Deutschland flog, beschlossen ein paar Freundinnen und ich nach Downtown Atlanta zu fahren. Zufälligerweise fanden wir dort ein deutsches Restaurant. 








Danach ging es zur Coca Cola World (Coca Cola wurde in Atlanta gegründet), die 5 min vom Restaurant entfernt lag. Es lohnt sich auf jeden Fall dort hinzugehen! 













Auch beschlossen meine Freundinnen und ich, dass wir ein Mal im Monat (unser freies Wochenende) verreisen werden. Da meiner Gastmutter ein Apartment in Nashville gehört, lag uns nah, dass dies unser erstes Reiseziel sein wird. Netterweise erlaubten sie uns, mein Auto zu nehmen, mit welchem wir uns Freitagabend auf den Weg (4 Std) nach Nashville machten. Leider schliff mich am ersten Tag (Samstag) in Nashville ein Auto beim Vorbeifahren. Da die Autofahrerin einfach an mir vorbeifahren wollte, stieg ich aus und stellte mich ihr in den Weg. Nach einigem hin und her Gerede fuhren wir rechts ran und ich rief meine Gasteltern an. Diese meinten, dass sie ein schriftliches Statement brauchen, dass sie mich angefahren hat, ein Bild ihres Führerscheins und ihrer Autoversicherung. Nach circa 2 Stunden fuhren wir wieder unsere getrennten Wege und meine Gasteltern schrieben mir, dass alles gut sei, ich richtig gehandelt habe und sie nicht sauer sind, da es nicht mein Fehler war. Nach der ganzen Aufregung konnten wir dennoch unser Wochenende genießen und hatten ein echt tolles Wochenende in Nashville. 





















Ende Oktober fingen meine Kinder und ich mit den Halloween Vorbereitungen an. Halloween wird in Amerika echt groß gefeiert. Meine Gasteltern kauften Emoji-Kostüme für jeden, auch für mich. Zusammen gingen wir dann an Halloween um die Häuser.









Dies war mein Oktober Update. Ich hoffe euch hat es gefallen. Stay tuned und bis demnächst in meinem November Update. 
Eure Lara :)