Sonntag, 31. Dezember 2017

Dezember 2017

Hallo meine Lieben, 
mein Dezember fing schon gleich sehr weihnachtlich an. Da ich eigentlich jedes Jahr zu Weihnachten Kekse backe, wollte ich diese Tradition auch in Amerika weiterführen. Gesagt getan. An einem Sonntag blockierten wir also von morgens bis abends die Küche von meinen Gasteltern (mit vorheriger Absprache natürlich). Die Rezepte bekamen wir von sämtlichen Omas, Pinterest und weiteren Familienmitgliedern. Nach insgesamt 10 Stunden (und Pause zwischendurch) waren wir fertig und das Ergebnis kann sich sehen lassen: 



(falls ihr jetzt denkt, dass das Alkohol ist.. Ich wünschte es wäre welcher, aber leider ist das nur alkoholfreier Sekt, den mir meine Gastmutter gekauft hat. Da hat man sich wieder wie ein 15-jähriges Kind gefühlt, was Robby Bubble bekommt.)





Leider gab es darauf am Wochenende einen kleinen (für Georgia RIESIGEN) Schneefall. Der Strom fiel auch aus und so mussten wir versuchen, uns im Dunklem, Essen zu kochen. Das Wochenende fiel auch dementsprechend langweilig aus, da ich zu Hause gefangen war. Meine Gasteltern verboten mir Auto zu fahren, da es glatt war und die Autos in Georgia nicht für so ein Wetter ausgestattet sind. Bei mir in Milton fährt kein Bus, keine Bahn und laufen kann man hier auch nicht wirklich, da Gehstege kaum vorhanden sind. Vielleicht verstehen jetzt einige, warum ich mich gefangen gefühlt habe. (Natürlich gibt es Schlimmeres, aber für mich in dem Moment war das das schlimmste :D) 



Zum Glück taute der Schnee über die Woche auf, sodass wir am nächsten Wochenende nachholen konnten, was uns der Schnee letzte Woche genommen hatte. (Ich wollte mich hier auch kurz entschuldigen, falls meine Erzählungen etwas sprunghaft rüberkommen. Ich erzähle aus Erinnerungen heraus. Ich hoffe, dass dies etwas besser wird, wenn ich aktuell erzählen kann und mich an mehr Details erinnere.) 
Also ging es an einem Samstag Abend zur Atlantic Station, wo wir einen Weihnachtsmarkt besuchten, der typisch deutsche Sachen anbot, wie Glühwein und Bratwurst. Das Highlight war der riesige Weihnachtsbaum, der in der Mitte des Marktes stand. Erstaunlicherweise konnten wir im Dezember noch mit dünner Jacke rausgehen. In Atlanta ist das Wetter sowieso sehr mild bis in den Dezember und erst ab Januar bis März wird es kälter. 




Über Weihnachten hatte ich frei, aber da dies aber mein erstes Weihnachten mit meiner Gastfamilie war, verbrachte ich die Feiertage mit ihnen. Am 24. Dezember aßen wir Abendbrot zusammen und gingen in die Kirche. Am 25. Dezember stand jeder früh auf, um den Baum zu betrachten, worunter sich massenhaft Geschenke angesammelt hatten. So viele Geschenke auf einmal hatte ich noch nie in meinem Leben gesehen und war dementsprechend etwas baff. Die Kinder bekamen jeder ungefähr 20 Geschenke, ich ungefähr 10 und die Gasteltern jeder 5-10. Dazu kamen noch die Eltern meiner Gastmutter, die mit uns feierten. 


Ich schenkte meiner Großen: Monopoly, ein Bilderrahmen (den man schütteln konnte und so Glitzer entstand) mit einem Bild von uns und ein kleines Portemonnaie. Da sie die Woche davor Geburtstag hatte, gab es von mir zu ihrem Geburtstag eine elektrische Zahnbürste, die sie unbedingt haben wollte und eine Tüte Gummibärchen. 
Meiner Kleinen schenkte ich Eye Found Itdenselben Bilderrahmen und ein kleines Portemonnaie.
Die Eltern schenkten mir eine Reisetasche mit meinen Initialen raufgedruckt, eine Pyjama Hose, ein Backbuch, Backutensilien, eine Kerze, und Kekse (von meinen Kindern). 
Meinen Gasteltern schenkte ich Cola Glasflaschen mit ihrem Namen drauf, die ich online bestellt hatte. Außerdem schenkte ich jedem jeweils eine Tasse von ihren Lieblingsläden. 
An Weihnachten selber bot ich an, Kuchen zu backen, was freudestrahlend angenommen wurde. Ich kramte etwas herum in meinem Backunterlagen und entschied mich im Endeffekt für einen Maulwurfkuchen. 


Am 28. Dezember ging es für mich und meine Gastfamilie in den Urlaub. Genauer gesagt nach Lake Tahoe in Kalifornien. Es war eine sogenannte "working vacation". Das heißt, dass mir der Urlaub bezahlt wurde und ich vor Ort arbeiten musste. Das Arbeiten vor Ort hielt sich allerdings in Grenzen, was ich ziemlich gut fand, denn ein Flug nach Kalifornien kostet schon um die $300. Vor Ort trafen wir auf den Bruder meines Gastvaters, mit dem wir uns ein Haus teilten. Der Bruder kam samt Frau und Baby, auf welches ich eine Nacht aufpassen sollte. Viele fragen sich bestimmt, ob das denn so erlaubt ist. Ja und nein. Meine Gasteltern fragten mich, ob ich denn damit einverstanden sei und ich meinte ja, denn sonst wäre die Date-Night ausgefallen. Rein theoretisch müsst ihr das nicht machen, wenn ihr euch nicht wohl fühlt (z.B. habe ich auch an St. Patrick's Day auf 10 weitere Kinder aufgepasst und dafür extra Geld bekommen). Ihr müsst aber auf euer Gefühl hören und wenn euch dies nein sagt, können eure Gasteltern euch nicht dazu zwingen, denn ihr seid nur für eure Kinder verantwortlich. 
An Silvester gingen meine Gasteltern schon um 21 Uhr ins Bett, da es für uns schon Mitternacht in Georgia war. Ich saß etwas bedeppert auf der Couch und dachte mir ich sitze im falschen Film. Eisern hielt ich bis Mitternacht durch und feierte ganz alleine in das neue Jahr rein. Feuerwerk gab es nicht und ich konnte die Grillen vor meinem Fenster hören. In den USA wird Silvester in Kleinstädten leider nicht gefeiert, woran man sich gewöhnen muss. Nach insgesamt einer Woche ging es dann auch wieder nach Atlanta. 
Mir gefiel die Woche sehr gut, viel arbeiten musste ich auch nicht und die schönen Aussichten genießen konnte ich auch. Ich würde jedem eine Working Vacation empfehlen, da ihr umsonst in eine andere Stadt oder Staat kommt und die Familie besser kennenlernt. 









Bis zum nächsten Mal bei meinem Januar Update,
eure Lara 



Donnerstag, 14. Dezember 2017

College

Da ich noch nie wirklich das Thema College angesprochen habe, widme ich mich diesem Post ganz alleine dem Thema College. 

Alle Au Pairs müssen eine gewisse Anzahl an Stunden im College nachweisen können, um das Programm erfolgreich zu beenden. Da es leider kein Visa speziell für Au Pairs gibt, reisen wir alle mit dem J1 Visa (Kulturaustausch) aus, welches eine gewisse Anzahl an "education hours" verlangt. Mit Au Pair in America muss man pro Jahr (12 Monate) 72 Stunden belegen. Manchmal hört man auch von 7 Credits, die man haben muss, allerdings sind das EDU Credits und keine normalen Credits. Ich würde jedem empfehlen Stunden anstatt Credits zu zählen. 

Am Anfang schaute ich auf den Websites der Universitäten, die in meiner Nähe sind. Schnell wurde mir bewusst, dass ich mit den $500 von meiner Gastfamilie nicht sehr weit gekommen wäre. Psychologie (72 Stunden) hätte über $800 gekostet, Fotografie weit über $900 und Journalismus hätte $600 gekostet. 

Nach langer Suche und bereden mit anderen Au Pairs fand ich endlich ein College, dass 10 min von mir entfernt lag, welches kostenlose Stunden anbot. Hätte ich dieses College nicht gefunden, wäre mir nichts anderes übrig geblieben, als den Aufpreis für die obigen genannten Fächer zu bezahlen. Dieses College bot Englisch Kurse, sowieso Biologie, Mathe, Sozialwissenschaften und Psychologie an. Ich entschied mich für einen Mix aus Sozialwissenschaften, Psychologie und Englisch. 

3x in der Woche von 9-13 Uhr hieß es für mich: Auf ins College.  Nach circa 3 Monaten (mit Ferien dazwischen) war ich mit meinen ganzen Stunden fertig. Das Zertifikat schickte ich an meine Counslerin. Diese schickt es dann weiter an Au Pair in America und Voilá - das Thema College war abgehakt. 

In meinem zweiten Jahr muss ich auch 72 Stunden belegen. Dieses Mal bin ich aber etwas schlauer und suche mir eine Travel Class/Weekend Class. In einer sogenannten Travel Class reist man in einen anderen Staat, über ein Wochenende. Nach diesem Wochenende ist man komplett fertig mit den 72 Stunden und hat sogar eine neue Stadt kennenlernen dürfen. Diese Weekend Classes kosten zwischen $500-700. Klar muss ich hier auch einen Aufpreis zahlen, jedoch ist mir das hierbei wert. 

Freitag, 1. Dezember 2017

November 2017

Hallo ihr Lieben, 
so langsam ging es mit meinem Knie wieder bergauf und Anfang November fing ich an, Physiotherapie zu machen. Bis Mitte Dezember hatte ich insgesamt 15x Physiotherapie, denn mehr übernimmt meine Versicherung nicht. Im Gegensatz zu Deutschland, (eine Session geht 20 min lang) ging eine Session hier in Amerika immer eine Stunde lang, wobei sich mein Physiotherapeut hundertprozentig auf mich konzentrieren konnte. So hundertprozentig gut geht es meinem Knie jedoch bis heute nicht, aber damit muss ich leben, erklärte mir mein Arzt. Extremsport darf ich nicht machen und joggen geht mit meinem Knie auch nicht. Ich soll mich aufs schwimmen und Fahrrad fahren konzentrieren. Manchmal merke ich, dass mir mein Knie etwas wehtut, wie z.B. beim Treppensteigen. Ansonsten laufe ich wieder total normal und kann meinen Alltag wie gewohnt bewältigen.  
Ich hoffe, dass ich damit das Thema Knie erstmal abhaken kann, aber wenn ihr natürlich noch weitere Fragen zum Thema Arzt habt, könnt ihr gerne einen Kommentar hinterlassen. 

Anfang November entschieden meine Freundinnen (Jana und Lara(Ja, meine Freundin heißt auch Lara)) und ich, Georgia etwas mehr zu erkunden. An einem Sonntag fuhren wir circa eine Stunde zu den Amicalola Falls. Dort bestiegen wir einen Berg, um am Ende mit einer tollen Aussicht belohnt zu werden. Aber seht selbst: 






Da unser Vorhaben, Georgia zu erkunden aber nicht mit den Amicalola Falls aufhören sollte, entschlossen wir an einem weiteren Sonntag nach Covington, GA zu fahren. Insgesamt fuhren wir 1,5 Stunden. Wer Vampire Diaries kennt, bzw. verfolgt, sollte unbedingt auch nach Covington fahren. In der Kleinstadt wurde Vampire Diaries gedreht und von Mystic Grill, bis zum Glockenturm kann man alles zu Fuß erreichen. Einen großen Fanshop gibt es auch, indem man allerlei Sachen kaufen kann. Lara, Jana und ich entschieden uns für ein einfaches T-Shirt. Natürlich gab es auch die etwas krassere Variante von Fans, die für Geld, Klamotten der Stars anzogen. (So krasse Fans waren wir leider nicht)


In dieser Gasse wurden schon so einige Vampire umgebracht
















In meinem letzten Post habe ich erwähnt, dass wir jeden Monat verreisen wollen. Im November entschieden wir uns, nach Savannah, Georgia zu fahren. Nach 4 Stunden erreichten wir unser Hotel mit dem Auto. Am Samstag ging es dann auf Entdeckungstour in Savannah los (zu Fuß). Ihr kennt bestimmt alle Forest Gump. Die berühmteste Szene, wo er auf der Bank sitzt, wurde in Savannah gedreht. Leider steht die Bank dort nicht mehr, sondern kann in einem Museum besichtigt werden. Ihr müsst euch vorstellen, dass Savannah so aufgebaut ist, dass entlang der Hauptstraße immer mal wieder ein Viereck auftaucht. In der Mitte stehen Statuen und drum herum gibt es die Bäume (Southern Live Oak), die mit spanischem Moos überzogen sind. Savannah ist sehr bekannt für diese Art von Bäumen. 




                                       

Nachmittags, als wir ganz Savannah erkundigt hatten, fuhren wir 15 min nach Tybee Island. Tybee Island ist eine sehr kleine, süße Insel, auf der nichts großartig passiert. Der einzige Grund dorthin zu fahren, ist der unglaublich schöne Strand, den wir bis abends genießen konnten. 



Am Samstagabend (wieder in Savannah angekommen) buchten wir eine Fahrt mit einer Kutsche. Diese Fahrt war allerdings keine gewöhnliche Fahrt, denn während wir auf der Kutsche durch Savannah fuhren, erzählte uns eine Frau gruselige, dennoch interessante Fakten über Savannah. Z.B. sollte Walt Disney eine Nacht in einem Hotel dort verbracht haben. Mitten in der Nacht soll er jedoch wach geworden sein, weil ein Kind seine Füße gekitzelt hat. Am nächsten Morgen fragte er die Besitzerin des Hauses, welches Kind denn gestern Nacht herumgelaufen sei. Die Besitzerin antwortete ihm, dass es schon seit Jahren keine Kinder in diesem Hotel gegeben hätte, denn vor ein paar Jahren sei hier bei einem schlimmen Unfall ein Kind ums Leben gekommen. Diese ganze Geschichte veranlasste Walt Disney, ein Geisterhaus in seinem Disney Park bauen zu lassen. 
Eine weitere Geschichte, die mich sehr interessierte war über einen Bürgermeister, dem das Moos auf den Bäumen nicht gefiel. Er wollte es unbedingt loswerden, da er das Moos hässlich fand. Allerdings starb er, bevor dies geschehen konnte. Begraben wurde er unter einem der Vierecke. Auf wundersame Weise wächst seitdem kein Moos mehr auf den Bäumen auf genau diesem Viereck. Alle anderen Bäume, die nicht auf diesem Viereck stehen, tragen immer noch Moos. Seltsam?  
Am Sonntag ging es für uns wieder nach Hause, aber die gruseligen Geschichten verfolgen uns bis heute noch. 



Wie viele von euch wissen, findet im November auch Thanksgiving statt. Jedes Jahr am 4. Dienstag im November wird Thanksgiving gefeiert. Man dankt damit der guten Ernte in diesem Jahr (in Deutschland vielleicht Erntedankfest). In diesem Jahr sind wir zu den Eltern meines Gastvaters gefahren. Da dieses Fest mit der ganzen Familie gefeiert wird, kamen alle zu der Mutter meines Gastvaters. Mein Gastvater hat drei weitere Geschwister, die jeweils verheiratet sind und Kinder haben. Da könnt ihr euch bestimmt ein Bild davon machen, wie viele Leute in einem Haus waren. Abends gab es leckeres, typisch amerikanisches Essen. Leider habe ich davon kein Bild, aber erzählen werde ich es euch trotzdem. Das bekannteste an Thanksgiving ist der Truthahn, den es auch bei uns gab. Dazu kamen Bohnen, Kartoffelbrei, Süßkartoffeln (mit Marshmallows), Biskuits mit Gravy, Mais, Rosenkohl und einen Salat. Zum Nachttisch (weil der Hauptgang nicht genug war) gab es Pumpkin Pie, Apple Pie und Cherry Pie. Danach verbringt man die Tage mit der Familie, isst die "leftovers" und versucht alles in sich drin zu behalten. :D 





Ich hoffe, dass ihr ein genau so tolles Thanksgiving verbracht habt, wie ich. An alle Deutschen: Ihr verpasst echt was. 
Bis zum nächsten Mal mit meinem Dezember Update,
eure Lara :)


Sonntag, 29. Oktober 2017

Oktober 2017

Falls ihr euch schon immer mal gefragt habt, ob die amerikanischen Krankenhäuser von innen auch so aussehen, wie man es von den Serien (Grey's Anatomy) kennt, dann seid ihr heute hier auf meinem Blog genau richtet. Von Ärzten in Amerika kann ich euch seit dem 2. Oktober einiges erzählen. 

Wer meinen letzten Blogeintrag verfolgt hat, weiß, dass ich mir meinen Meniskus während meines Au Pair Jahres verletzt habe und die Ärzte meinten, dass eine OP ein muss sei. Nach einigem hin und her mit meiner Mutter entschieden wir uns beide, dass es besser wäre, wenn ich in den USA operiert werde, da ein Flug nach Deutschland mich mehr kosten würde und ich auch meine 11 Tage Urlaub verlieren würde. 

Am morgen des 2. Oktobers fuhr ich mit meiner Gastmutter zu einem Krankenhaus, in dem der Arzt arbeitete, der mich operieren sollte. Ich füllte einige Formulare aus und wurde bald von einer Schwester in einem Fahrstuhl nach oben begleitet. Oben angekommen, schickte sie mich in ein kleines Zimmer, in welchem ein Bett stand. Ich sollte mich ausziehen und eine Art Kleid anziehen. Bald lag ich im Bett und verschiedene Krankenschwester kamen vorbei, um zu gucken, ob es mir gut ging. Viele Leute liefen an meinem Zimmer vorbei und ich fühlte mich wie in Grey's Anatomy mit den ganzen Schwestern, die genau dieselbe Kleidung trugen, wie in der Serie. Dieses hübsche Bild von mir entstand, nachdem die Anästhesistin vorbei kam und mir ein paar lustige Sachen spritzte, damit ich mich etwas beruhigte. 


Mein Fazit bis jetzt: Die Drogen in Amerika sind etwas anders, bzw. stärker, als die in Deutschland. Ich fühlte mich nicht nur benebelt, ich fing auch an, benebelte, deutsche Sachen zu sagen. Meine Gastmutter konnte einen Lacher nicht verkneifen und so entstand dann auch das Bild, welches an meine Mutter in Deutschland geschickt wurde. Daumen hoch, um zu signalisieren, dass alles okay ist, obwohl ich echt Angst hatte. 
Mein Chirurg kam vorbei, fragte, ob ich ready sei und schob mich samt Bett in den OP-Saal. Dort fing ich auf einmal an zu zittern und die Schwestern nickten nur und sagten, dass dies ganz normal sei. Dann hoben sie mich hoch und lagerten mich auf ein anderes Bett. Das zittern hörte einfach nicht auf und so langsam fing ich an Panik zu schieben, denn immerhin war das nicht Deutschland und meine Mutter würde nicht nach der OP auf mich warten. Ich kann mich noch erinnern, wie ich anfing zu weinen und die eine Schwester mich in den Arm nahm und sagte, dass alles gut werden würde. Danach schob sie eine Maske auf mein Gesicht und ich schlief ein. Sogar jetzt beim Schreiben überkommt mich ein mulmiges Gefühl, wenn ich davon berichte. 

Aufgewacht bin ich in einem anderen Zimmer, meine Gastmutter neben mir am Bett sitzend, lächelnd. Ich total verwirrt sagte einige komische Dinge und schlief wieder ein. Beim zweiten Aufwachen, sei ich anscheinend noch verwirrter gewesen und fragte, wo ich denn bitte sei. Meine Gastmutter meinte, dass sie etwas Angst vor mir hatte, weil ich so komisch mit meinen Augen geschielt hätte und nicht wirklich ansprechbar gewesen sei. Im Endeffekt kann ich jetzt drüber lachen und mir denken, was für ein Drama ich da bitte geschoben habe. Zum damaligen Zeitpunkt fand meine Gastmutter das aber gar nicht witzig und als die Schwestern mich in einem Rollstuhl raus "kicken" wollten, sagte sie ihnen, ob sie nicht denken, dass ich etwas mehr Zeit bräuchte. Nach Beobachten meines Herzmonitors meinte die eine Krankenschwester, dass es doch wohl besser sei mich noch etwas in Ruhe zu lassen (Mein Herz machte wohl einige große Sprünge). Eine gefühlte Ewigkeit später verließ ich endlich das Krankenhaus und saß hinten auf dem Rücksitz mit meinem Bein auf der Rückbank. In meinem noch nicht ganz wachen Zustand wäre es wohl schlauer gewesen einfach meine Augen zu schließen und nichts zu machen. Ich entschied mich jedoch für die andere Variante und rief meine Mutter an. Nach 2 Minuten sagte sie, dass ich auflegen soll, denn die Wörter, die meinen Mund verließen hätte sie einfach nicht verstanden. Erinnern was ich gesagt hab kann ich mich nicht (ist vielleicht auch besser so).
Zu Hause angekommen legte ich mich unten ins Gästezimmer (da es zu kompliziert war mich hoch in mein Zimmer zu bekommen) und schlief bis zum Abend. Irgendwann mittags kamen meine Kinder ins Zimmer und beobachteten mich. Ich glaube beide konnten zu dem Zeitpunkt nicht wirklich erfassen, was mit mir los war. Heute noch fragen sie, ob ich mir mein Knie nochmal operieren werden lasse. Am nächsten Tag ging es mir schon etwas besser, sodass ich auf oben auf mein Zimmer verlegt wurde. Dank Schmerztabletten waren die Schmerzen gut auszuhalten. 

Jetzt aber mal zu besseren News: Meine Kleine hatte ein paar Tage nach meiner OP Geburtstag und wünschte sich Cake Pops von mir. Fleißig machte ich mich am Tag zuvor (mit frisch operiertem Knie) an die Arbeit und entstanden sind diese kleinen, leckeren, süßen Dinger. Zum Geburtstag schenkte ich ihr ein Buch von Disney. 



Rezept gibt es hier: 




Meine Mutter kam drei Tage nach meiner OP, um mich wieder auf Vordermann zu bringen, damit ich arbeiten gehen konnte. Freigestellt war ich für eine Woche (bezahlt). Ich freute mich riesig, meine Mutter sehen zu können. Natürlich wünschte ich mir dies unter anderem Umständen, aber wenn man in einem fremden Land operiert wird, hat man schon gerne seine Mutter dabei ;) Wir gingen unter anderem zum Another Broken Egg Café und zu dem Swan House von Tribute von Panem. 









Nachdem meine Mama wieder nach Deutschland flog, beschlossen ein paar Freundinnen und ich nach Downtown Atlanta zu fahren. Zufälligerweise fanden wir dort ein deutsches Restaurant. 








Danach ging es zur Coca Cola World (Coca Cola wurde in Atlanta gegründet), die 5 min vom Restaurant entfernt lag. Es lohnt sich auf jeden Fall dort hinzugehen! 













Auch beschlossen meine Freundinnen und ich, dass wir ein Mal im Monat (unser freies Wochenende) verreisen werden. Da meiner Gastmutter ein Apartment in Nashville gehört, lag uns nah, dass dies unser erstes Reiseziel sein wird. Netterweise erlaubten sie uns, mein Auto zu nehmen, mit welchem wir uns Freitagabend auf den Weg (4 Std) nach Nashville machten. Leider schliff mich am ersten Tag (Samstag) in Nashville ein Auto beim Vorbeifahren. Da die Autofahrerin einfach an mir vorbeifahren wollte, stieg ich aus und stellte mich ihr in den Weg. Nach einigem hin und her Gerede fuhren wir rechts ran und ich rief meine Gasteltern an. Diese meinten, dass sie ein schriftliches Statement brauchen, dass sie mich angefahren hat, ein Bild ihres Führerscheins und ihrer Autoversicherung. Nach circa 2 Stunden fuhren wir wieder unsere getrennten Wege und meine Gasteltern schrieben mir, dass alles gut sei, ich richtig gehandelt habe und sie nicht sauer sind, da es nicht mein Fehler war. Nach der ganzen Aufregung konnten wir dennoch unser Wochenende genießen und hatten ein echt tolles Wochenende in Nashville. 





















Ende Oktober fingen meine Kinder und ich mit den Halloween Vorbereitungen an. Halloween wird in Amerika echt groß gefeiert. Meine Gasteltern kauften Emoji-Kostüme für jeden, auch für mich. Zusammen gingen wir dann an Halloween um die Häuser.









Dies war mein Oktober Update. Ich hoffe euch hat es gefallen. Stay tuned und bis demnächst in meinem November Update. 
Eure Lara :)