Freitag, 15. Juni 2018

Allererster Post

Hallo ihr Lieben,
wie vielleicht einige von euch wissen war ich 2014/15 für ein Jahr in Michigan als Austauschschüler mit AIFS. In dem Jahr habe ich angefangen einen Blog zu schreiben, um meine Freunde und Familie in Deutschland auf dem Laufenden zu halten.  
Zurück in Deutschland fing ich an, mir Gedanken um die Zukunft zu machen. Wie viele andere fragte ich mich; Was nun? Studieren kam für mich nicht in Frage, denn erstmal wollte ich reisen, etwas neues erleben und auch wusste ich nicht wirklich was ich studieren wollte. Viele meiner Freunde fingen an über das "gap year" zu reden, um danach die große Erleuchtung, was sie denn in ihrer Zukunft machen werden, zu bekommen (glaubt mir die große Erleuchtung kam bei mir immer noch nicht, also macht euch keinen Stress).

Au Pair hörte ich das erste Mal, als ich bei AIFS online recherchierte. Au Pair gefiel mir sofort. Sich um Kinder kümmern, gleichzeitig Geld verdienen und studieren? Ich bin dabei. 
Warum ich jetzt anfange meinen Blog zu schreiben? Nach einem Jahr als Au Pair? Diese Frage kann ich leider nicht beantworten. Schreiben macht mir Spaß und irgendwie wollte ich nochmal zurück auf mein Jahr schauen und welche bessere Möglichkeit, als darüber zu schreiben?  

Die nächsten Wochen werde ich versuchen mein Jahr so gut wie möglich wiederzugeben, um zukünftigen Au Pairs einen guten Einblick in das Leben eines Au Pairs geben zu können. Natürlich werde ich auch über mein zweites Jahr berichten, aber etwas Zeit brauche ich! 
Bis dahin,
eure Lara 


Donnerstag, 7. Juni 2018

Überwachungskameras?!?

Hallo ihr Lieben,
leider/zum Glück höre ich nicht so oft von dem Thema "Überwachungskameras bei Au Pairs" und wollte mit diesem Post einen kleinen Einblick in meine Erfahrung geben.  

Meine Gastmutter bekam zu Weihnachten von meinem Gastvater mehrere Kameras geschenkt. An sich kein Problem, denn Kameras können nützlich sein, vor allem, wenn man verreist. Als sie die vier Kameras jedoch im Haus verteilte, zweifelte ich etwas an ihrem Nutzen. Warum sollte man eine Kamera in der Küche haben, eine, die auf das Zimmer der Kinder gerichtet ist, eine im Wohnzimmer und eine im Pianozimmer? 
Ich sammelte allen Mut an, um über dieses Problem zu sprechen. Ich fing an, darüber zu reden, dass ich gar kein Problem mit Kameras hätte, wenn diese z.B. auf Haustüren etc. gerichtet sind. Da mein Gastvater in Michigan auch eine Kamera hatte, die nach draußen gerichtet war, sah ich darin kein Problem und etwas Neues war es auch nicht. Ich sagte ihnen, dass ich mich total überwacht fühlte und mich nicht mehr trauen würde etwas zu essen, da die Kamera direkt auf den Esstisch gerichtet sei. Außerdem meinte ich, dass sie mir keine Wahl gelassen hätten, denn die Kameras seien nicht von vornherein da gewesen und ich hätte nicht nein sagen können. (Die Kamera hat übrigens Ton und Bild)

Meine Gasteltern reagierten leider nicht so, wie erhofft. Sie verstanden nicht, warum ich etwas gegen Kameras hätte und meinten, dass es so aussieht, als würde ich etwas zu verbergen haben. Ich wäre nun mal nicht das letzte Au Pair und neue Au Pairs würden sie nicht so gut kennen und deswegen wären Kameras auch zur Sicherheit da. Sie meinten auch, dass sie ihre Kinder nicht so oft sehen und gerne mal ab und zu auf die Kameras schauen, um zu sehen, was wir denn so machen. 

Ich weiß echt nicht, wie andere Au Pairs auf so eine Situation reagiert hätten, aber ich kann euch sagen, dass für mich das Thema Verlängerung erstmal auf Eis gelegt wurde, da ich in so einem kontrolliertem Haushalt kein zweites Jahr verbringen wollte. Natürlich haben sie recht mit der Frage, ob ich etwas zu verbergen hätte. Allerdings komme ich aus einem europäischen Land, wo man Kameras höchstens in Einkaufszentren, Banken oder U-Bahnhöfen sieht. Amerikaner lieben Sicherheit und die meisten wachsen mit Kameras auf, ich bin nicht damit aufgewachsen. 

Damit kommen wir zum nächsten Problem. Meine Gastmutter argumentierte, ob ich später ein Jobangebot annehmen würde, wenn ich wüsste, dass Kameras vorhanden wären. Für mich war die Antwort "Ja", denn am Ende des Tages könnte ich wieder in meine eigenen vier Wände zurück. Hier in Amerika, ist mein Arbeitsplatz mein Zuhause und ich habe die Kameras 24/7, ob ich will oder nicht. 

Jetzt denken sich bestimmt einige, warum ich ein zweites Jahr verlängert habe. Vielleicht gibt es aber auch welche, die Überwachungskameras gar nicht schlimm finden und nicht verstehen, warum ich so viel Drama um nichts mache. 

Ich sagte meinen Gasteltern, dass ich auf jeden Fall Zeit bräuchte und mir in Ruhe überlegen müsste, ob ich das ein zweites Jahr haben möchte. Ich redete mit Freunden und Familie und kam zu dem Entschluss, dass meine Liebe zu den Mädels siegt. Mir sind meine beiden Mädels echt ans Herz gewachsen und ich verstand mich sonst so gut mit den Gasteltern. Nur wegen Kameras nicht zu verlängern kam mir langsam lächerlich vor. 

Einige Monate sind ja jetzt vergangen und ich muss sagen, dass mir die Kameras überhaupt nicht mehr auffallen. Am Anfang war es ganz komisch und neu für mich, aber jetzt habe ich mich mittlerweile daran gewöhnt. Manchmal drehe ich mich um und schaue auf die Kamera oder denke mir, heute ist so ein Tag, wo ich sie wieder bemerke, aber insgesamt bereue ich es nicht, dass ich mit dieser Familie verlängert habe. Ich war echt davor "nein" zu sagen, aber habe dann auf die positiven Seiten geguckt. Meine Gasteltern erlauben meiner Mama immer hier herzukommen, ich habe ein eigenes Auto, meine Freunde dürfen immer vorbeikommen/übernachten und ich habe einen relativ entspannten Schedule. 

Wer das liest und vielleicht in einer ähnlichen Situation ist oder war, kann mir gerne schreiben, ich bin echt neugierig, was andere Au Pairs so zu erzählen haben. Meinungen höre ich mir natürlich auch gerne an. 

Bis dahin,
eure Lara 

P.s. Ich hab diesen Post für einige Zeit offline gestellt, da meine Gasteltern mich baten mit zukünftigen Au Pairs nicht als erstes über die Kameras zu reden. Also falls ihr ihn gesucht, aber nicht gefunden habt, hier ist er! 

Freitag, 1. Juni 2018

Mai 2018 + Verlängern für ein zweites Jahr

Hallo ihr Lieben,
Im Mai ging es zum Glück so langsam mit den Temperaturen aufwärts. Ab und zu regnete es noch, man konnte aber ungetrost in T-Shirt und kurzer Hose rumlaufen. So langsam realisierte ich, dass mein Jahr fast herum sein würde. Ein Jahr USA geschafft. Das hieß aber auch, dass ich mich von Lara verabschieden müsse. 
Für sie war von vornherein klar, dass sie kein zweites Jahr in den USA verbringen wollte. Ich war hin und her gerissen, da ich auf der einen Seite eine tolle Gastfamilie habe und nicht weggehen wollte, auf der anderen Seite mein zu Hause, meine Familie und Freunde vermisste. Wie also entscheidet man sich, ob man ein zweites Jahr in den USA verbringen will? So doof es auch klingt, ich fing mit Pro und Kontra Listen an. 
PRO:
+tolle Gastfamilie
+weiteres, bezahltes Jahr
+mehr Reisen
+4 Wartesemester für das Studium
+neue Freunde machen

KONTRA:
-Heimweh
-Freunde (verlieren)
-Studium erst so spät anfangen

Danach entschied ich mich, mit meinen Freunden und meiner Mama darüber zu reden. Sie gaben mir das Gefühl, dass Verlängern das Richtige für mich war. Im Endeffekt erleichterte mir das die Entscheidung, da ich kein "komm bitte zurück" und "wir vermissen dich so, bitte bleib nicht" hörte, sondern aufmunternde Worte, wie: "ich kann dich trotzdem besuchen kommen" und "das kann dir keiner nehmen". Allerdings muss ich ehrlich sein.. Ein zweites Jahr in den USA machte mir schon etwas Angst. Ich vermisse viele Dinge an Deutschland und wenn ich nur an Döner und deutsches Brot denke, läuft mir das Wasser im Mund zusammen, aber wenn ich daran denke, in 5-10 Jahren wieder ein Auslandsjahr zu machen, versagt bei mir die Fantasie. Klar, kann ich mir vorstellen, wieder ins Ausland zu gehen und zu studieren, aber in einer amerikanischen Familie zu leben und auf deren Kinder aufzupassen? I don't think so. 

Für mich stand auch fest, dass ich mit meinen Gasteltern darüber reden musste. Wollen sie mich überhaupt für ein zweites Jahr? Und wenn ja, was könnten wir verändern, damit jeder ein tolles zweites Jahr erleben würde? Also setze ich mich mit meinen Gasteltern zusammen und redete über das Verlängern. Sie meinten, dass sie mich sofort für ein zweites Jahr nehmen würden. Ich war erleichtert. So weit so gut. Ich hatte aber auch eine kleine Liste mit Sachen, die ich mir für mein zweites Jahr wünschte. 
Zum einen stand für mich fest, dass ich mehr Lebensmittel brauchte. Wir hatten fast nie Obst und Gemüse da und an Joghurt und Oatmeal mangelte es leider auch. Da mein Gastvater das Einkaufen übernimmt, habe ich leider nicht viel Mitspracherecht, was in den Einkaufswagen kommt und was nicht. Zum Glück zeigte sich mein Gastvater sehr verständnisvoll und versprach, dass er von nun an mehr darauf achten würde. 
Außerdem wollte ich einen Familienkalender, da ich nie wusste, wann wir verreisen, die Kinder frei haben oder wichtige Termine anstehen, zu denen ich die Kinder nehmen muss. Meine Gastmutter fand diese Idee sehr gut und lud sich gleich einen Kalender runter, den sie mit mir teilte. So viel zum Thema verlängern, auf welches ich bestimmt nochmal zurückkommen werde. 

Am ersten "warmen" Wochenende fuhren wir zum River Tubing. Dort leiht man sich Reifen aus und fährt 2 oder 4 Stunden einen Fluss hoch. Leider waren wir nicht allzu gut vorbereitet und brachten keine Snacks mit, sodass wir nach zwei Stunden auf dem Wasser, in der Sonne Heißhunger hatten. Das nächste Mal waren wir etwas schlauer und brachten Snacks und genug Getränke mit. Ich empfehle jedem eine "Tour" zu machen, da es echt lustig werden kann, man von dem ganzen Stress kurz ablenkt wird und dazu noch Schildkröten etc beobachten kann. 





Jetzt aber mal weg vom Tubing und ab zum Fliegen... Normalerweise sind wir eigentlich sehr gut vorbereitet und wissen, wohin wir jeden Monat fliegen wollen. Wir wussten aber echt nicht, was wir im Mai machen wollten. 3 Wochen vorher suchten wir nach billigen Flügen und Houston war echt der billigste Flug von allen. "Warum nicht?", dachten wir uns und flogen nach Houston. Am Freitagabend kamen wir erschöpft im Hotel an und wollten eigentlich nur noch schlafen gehen, aber wurden leider enttäuscht, als uns das Hotel ein Zimmer mit einem Bett gab. Wie sollten wir zu dritt in einem Bett schlafen, ohne uns gegenseitig zu schlagen? Da wir alle zu müde waren, um etwas zu erwidern, hieß es Augen zu und durch. 
Am Samstagmorgen machten wir uns auf zu einer Sightseeing Tour. Ich muss euch etwas enttäuschen, da Houston nichts wirklich an Sightseeing anbietet. Wir schafften es sogar, eine Shopping Mall zu finden. Nach erfolgreicher Shopping Tour ging es weiter auf Entdeckungstour.








Abends, erschöpft in unserem Hotel angekommen, machten wir uns fertig, um in eine WildWest Bar zu fahren. Was uns dort erwarten würde, war uns allen nicht bewusst. Zu Texas gehört eine WildWest Bar dazu! Dort angekommen fragten uns die Türsteher nach unseren Ausweisen. Nachdem klar war, dass wir alle unter 21 sind, holte der Türsteher einen Marker und malte uns auf jede Hand ein großes "T". "T" wie Teenager oder "T" wie Toddler? Who knows.. Beides fanden wir doof und wir fühlten uns total gebrandmarkt, da jeder in dieser Bar unsere fetten T's sehen konnte. An sich machten wir trotzdem das beste draus und verbrachten eine witzige Nacht in einer WildWest Bar. Nach ein paar Line-Dances ging es für uns am Sonntag leider wieder nach Hause. 





Laras Abflugdatum rückte immer näher und unsere To Do Liste fühlte sich wie eine ewig lange, nicht vollendende Liste an, die wir unbedingt erfüllen wollten. Wir gingen also an einem Sonntag in den Botanischen Garten in Atlanta. Wie immer empfehle ich es jedem, dort hinzugehen, da die Ausstellung "Once Upon a Time" echt sehenswert ist. 













Ich hoffe, dass euch meine Beiträge gefallen. Am besten schreibt ihr eure Email Adresse rechts von diesem Post in das Feld, damit ihr auch zukünftig keine neuen Post verpasst. 
Bis dahin, 
eure Lara