Freitag, 1. Juni 2018

Mai 2018 + Verlängern für ein zweites Jahr

Hallo ihr Lieben,
Im Mai ging es zum Glück so langsam mit den Temperaturen aufwärts. Ab und zu regnete es noch, man konnte aber ungetrost in T-Shirt und kurzer Hose rumlaufen. So langsam realisierte ich, dass mein Jahr fast herum sein würde. Ein Jahr USA geschafft. Das hieß aber auch, dass ich mich von Lara verabschieden müsse. 
Für sie war von vornherein klar, dass sie kein zweites Jahr in den USA verbringen wollte. Ich war hin und her gerissen, da ich auf der einen Seite eine tolle Gastfamilie habe und nicht weggehen wollte, auf der anderen Seite mein zu Hause, meine Familie und Freunde vermisste. Wie also entscheidet man sich, ob man ein zweites Jahr in den USA verbringen will? So doof es auch klingt, ich fing mit Pro und Kontra Listen an. 
PRO:
+tolle Gastfamilie
+weiteres, bezahltes Jahr
+mehr Reisen
+4 Wartesemester für das Studium
+neue Freunde machen

KONTRA:
-Heimweh
-Freunde (verlieren)
-Studium erst so spät anfangen

Danach entschied ich mich, mit meinen Freunden und meiner Mama darüber zu reden. Sie gaben mir das Gefühl, dass Verlängern das Richtige für mich war. Im Endeffekt erleichterte mir das die Entscheidung, da ich kein "komm bitte zurück" und "wir vermissen dich so, bitte bleib nicht" hörte, sondern aufmunternde Worte, wie: "ich kann dich trotzdem besuchen kommen" und "das kann dir keiner nehmen". Allerdings muss ich ehrlich sein.. Ein zweites Jahr in den USA machte mir schon etwas Angst. Ich vermisse viele Dinge an Deutschland und wenn ich nur an Döner und deutsches Brot denke, läuft mir das Wasser im Mund zusammen, aber wenn ich daran denke, in 5-10 Jahren wieder ein Auslandsjahr zu machen, versagt bei mir die Fantasie. Klar, kann ich mir vorstellen, wieder ins Ausland zu gehen und zu studieren, aber in einer amerikanischen Familie zu leben und auf deren Kinder aufzupassen? I don't think so. 

Für mich stand auch fest, dass ich mit meinen Gasteltern darüber reden musste. Wollen sie mich überhaupt für ein zweites Jahr? Und wenn ja, was könnten wir verändern, damit jeder ein tolles zweites Jahr erleben würde? Also setze ich mich mit meinen Gasteltern zusammen und redete über das Verlängern. Sie meinten, dass sie mich sofort für ein zweites Jahr nehmen würden. Ich war erleichtert. So weit so gut. Ich hatte aber auch eine kleine Liste mit Sachen, die ich mir für mein zweites Jahr wünschte. 
Zum einen stand für mich fest, dass ich mehr Lebensmittel brauchte. Wir hatten fast nie Obst und Gemüse da und an Joghurt und Oatmeal mangelte es leider auch. Da mein Gastvater das Einkaufen übernimmt, habe ich leider nicht viel Mitspracherecht, was in den Einkaufswagen kommt und was nicht. Zum Glück zeigte sich mein Gastvater sehr verständnisvoll und versprach, dass er von nun an mehr darauf achten würde. 
Außerdem wollte ich einen Familienkalender, da ich nie wusste, wann wir verreisen, die Kinder frei haben oder wichtige Termine anstehen, zu denen ich die Kinder nehmen muss. Meine Gastmutter fand diese Idee sehr gut und lud sich gleich einen Kalender runter, den sie mit mir teilte. So viel zum Thema verlängern, auf welches ich bestimmt nochmal zurückkommen werde. 

Am ersten "warmen" Wochenende fuhren wir zum River Tubing. Dort leiht man sich Reifen aus und fährt 2 oder 4 Stunden einen Fluss hoch. Leider waren wir nicht allzu gut vorbereitet und brachten keine Snacks mit, sodass wir nach zwei Stunden auf dem Wasser, in der Sonne Heißhunger hatten. Das nächste Mal waren wir etwas schlauer und brachten Snacks und genug Getränke mit. Ich empfehle jedem eine "Tour" zu machen, da es echt lustig werden kann, man von dem ganzen Stress kurz ablenkt wird und dazu noch Schildkröten etc beobachten kann. 





Jetzt aber mal weg vom Tubing und ab zum Fliegen... Normalerweise sind wir eigentlich sehr gut vorbereitet und wissen, wohin wir jeden Monat fliegen wollen. Wir wussten aber echt nicht, was wir im Mai machen wollten. 3 Wochen vorher suchten wir nach billigen Flügen und Houston war echt der billigste Flug von allen. "Warum nicht?", dachten wir uns und flogen nach Houston. Am Freitagabend kamen wir erschöpft im Hotel an und wollten eigentlich nur noch schlafen gehen, aber wurden leider enttäuscht, als uns das Hotel ein Zimmer mit einem Bett gab. Wie sollten wir zu dritt in einem Bett schlafen, ohne uns gegenseitig zu schlagen? Da wir alle zu müde waren, um etwas zu erwidern, hieß es Augen zu und durch. 
Am Samstagmorgen machten wir uns auf zu einer Sightseeing Tour. Ich muss euch etwas enttäuschen, da Houston nichts wirklich an Sightseeing anbietet. Wir schafften es sogar, eine Shopping Mall zu finden. Nach erfolgreicher Shopping Tour ging es weiter auf Entdeckungstour.








Abends, erschöpft in unserem Hotel angekommen, machten wir uns fertig, um in eine WildWest Bar zu fahren. Was uns dort erwarten würde, war uns allen nicht bewusst. Zu Texas gehört eine WildWest Bar dazu! Dort angekommen fragten uns die Türsteher nach unseren Ausweisen. Nachdem klar war, dass wir alle unter 21 sind, holte der Türsteher einen Marker und malte uns auf jede Hand ein großes "T". "T" wie Teenager oder "T" wie Toddler? Who knows.. Beides fanden wir doof und wir fühlten uns total gebrandmarkt, da jeder in dieser Bar unsere fetten T's sehen konnte. An sich machten wir trotzdem das beste draus und verbrachten eine witzige Nacht in einer WildWest Bar. Nach ein paar Line-Dances ging es für uns am Sonntag leider wieder nach Hause. 





Laras Abflugdatum rückte immer näher und unsere To Do Liste fühlte sich wie eine ewig lange, nicht vollendende Liste an, die wir unbedingt erfüllen wollten. Wir gingen also an einem Sonntag in den Botanischen Garten in Atlanta. Wie immer empfehle ich es jedem, dort hinzugehen, da die Ausstellung "Once Upon a Time" echt sehenswert ist. 













Ich hoffe, dass euch meine Beiträge gefallen. Am besten schreibt ihr eure Email Adresse rechts von diesem Post in das Feld, damit ihr auch zukünftig keine neuen Post verpasst. 
Bis dahin, 
eure Lara 

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